CDU-Frauen fordern mehr Teilhabe an politischen Mandaten ein.

Der diesjährige Landesdelegiertentag der Frauenunion Baden Württemberg fand zum ersten Mal in Lahr, im Max Plank Gymnasium satt.

Die gewählten Damen aus Südbaden mit der Vorsitzenden, Dr, Inge Gräßle, MdEP
Die gewählten Damen aus Südbaden mit der Vorsitzenden, Dr, Inge Gräßle, MdEP
Die Frauenunion hat dabei die CDU Baden-Württemberg aufgefordert, für eine wirkliche Teilhabe von Frauen an politischen Mandaten zu sorgen, denn nur so kann die Partei dem Anspruch eine Volkspartei zu sein, gerecht werden.

Die weit unterdurchschnittliche Vertretung von Frauen in der CDU-Landesgruppe im Bundestag (3 von 38 oder 7,8%) und im Landtag (7 von 42 oder 16,6%) stelle dies nämlich in Frage. „Teilhabe der Frauen bedeute mehr“, sagte die alte und neue Landesvorsitzende, Inge Gräßle. Der Landesdelegiertentag verabschiedete einen Antrag, der die Landespartei auffordert drei konkrete Punkte umzusetzen:
1) die Satzung der CDU auch bei Wahlkreisnominierungen zu Wahlen im Landtag und Bundestag durchzusetzen und die Teilhabe von Frauen an einem Drittel der Mandate zu sichern.
2) die Änderung des Landtagswahlrechts mit einer „kleinen Liste“ umgehend umzusetzen, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen.
3) einen Frauenförderplan für frei werdende Mandate zu erarbeiten.

Die Bezirksvorsitzende der Frauenunion Südbaden Helga Gund macht in ihrem Grußwort darauf aufmerksam, dass die gleichwertige Teilhabe von Frauen in Parteien, die einen höheren Frauenanteil haben, in den Satzungen begründet ist. Gerade jüngere Parteien hätten die paritätische Teilhabe von Frauen dort festgeschrieben. Die Bundesvorsitzende der Frauenunion Deutschlands, Annette Widmann-Mauz forderte in der Union mehr Selbstbewusstsein ein. „Frauen haben die Union weit überdurchschnittlich gewählt. In allen Altersgruppen liegen CDU und CSU mit Abstand vor den anderen Parteien. Angela Merkel ist die von der Bevölkerung eindeutig präferierte Kanzlerin.“ Helga Gund hob hervor, dass es gravierende Kommunikationsprobleme zwischen der Bevölkerung und der Politik gäbe. „Politik ist kompliziert und wird immer komplizierter“, so Gund. „Dies muss erklärt werden, auch wenn das aufwendig ist. Hier müssen neue Wege erdacht und gegangen werden.“ Gund forderte, auch eine größere Anmerkung des Ehrenamtes innerhalb der CDU. Im verabschiedeten Leitantrag „Frauen gestalten die Zukunft – Mehr Anreize für Gründung und Selbstständigkeit von Frauen schaffen“ fordert die Frauen Union Baden-Württemberg ein deutlich besseres Gründerklima und ein Umdenken in Bezug auf selbstständige Tätigkeiten. Auf Frauen, die deutlich seltener gründen und überdurchschnittlich als Alleinunternehmerin tätig sind, müsse ein spezifisches Augenmerk gerichtet werden; zudem müsse eine bessere Begleitung und Beratung über die Gründungsphase hinaus gewährleistet werden. Darüber hinaus fordert die Frauen Union mehr Transparenz bei Honoraren, Abbau von bürokratischen Hürden und mehr Wissen und Verständnis innerhalb des Öffentlichen Dienstes über die Belange von Selbstständigen. Bei Vergabeentscheidungen sollen verstärkt nicht nur quantitative, sondern qualitative und branchenspezifische Aspekte berücksichtigt werden. Des Weiteren wurden Anträge für mehr Initiativen im Wohnungsbau und Anpassungen im Personenstandsrecht verabschiedet.




Der neue Landesvorstand der Frauen Union setzt sich zusammen aus: Dr. Inge Gräßle, Dr. Marianne Engeser, Helga Gund, Birgitte Schäuble, Rosemarie Röhm-Frenzel, Christl Pick-Gobs, Hermine Roth, Nina Warken, Diana Arnold, Daniela Dinser, Agnès Thuault-Pfahler, Dorothea Maisch, Marie-Luise Bethke, Kordula Kovac, Dr. Madline Gund, Elke Staubach, Gabriele Gaiser, Susanne Dierberger, Vera Huber, Priska Seiler, Azra Bredl, Karin Schmeh, Maria Bösch.

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